Interview

Effektivere Zugänge und Ansprachen bei Buy-&-Build-Konzepten

„Kleinere Unternehmen in der Bauindustrie sind oftmals glücklich, interne Funktionen wie Finanzen, Steuern und IT abzugeben.“ – Patrick Seidler, Partner M&A bei S&B Strategy

Was macht Buy & Build in der Bau- und der Bauzulieferindustrie so herausfordernd?

Je nach Subsegment und Umsatzgröße kann die Kundenstruktur eher kleinteilig mit einer hohen Fokussierung auf den bisherigen Eigentümer sein. In der Mehrheit der Fälle gibt es wenig bis keine Erfahrung mit der Hinzunahme von Gesellschaftern und deren Informationsbedarfen. Zudem ist der Professionalisierungsgrad, gerade im Hinblick auf Prozesse und Digitalisierung, eher niedrig.

Was ist bei Buy & Build im Bausektor deshalb besonders zu beachten?

Um langfristig erfolgreich zu sein und einen echten Differenzierungsfaktor im Wettbewerb zu schaffen, ist die gezielte Integration wesentlich. Gerade kleinere Unternehmen in der Bauindustrie sind oftmals glücklich, interne Funktionen wie Finanzen, Steuern und IT abzugeben und sich stattdessen voll auf die Kundenbearbeitung vor Ort zu kümmern. Wichtig ist unserer Erfahrung nach auch die gezielte Auswahl der passenden Region für das jeweilige Subsegment und eine regionale Ausgewogenheit innerhalb der Gruppe.

Wie können Investoren attraktive Add-On-Kandidaten identifizieren und für sich gewinnen?

Eine Definition der Region, gewünschter Fähigkeiten/ Spezialisierungen des Unternehmens sowie der Kundenstruktur zu Beginn ist wichtig, um effizient geeignete Kandidaten zu identifizieren. In der Ansprache und den Folgegesprächen ist es aus unserer Sicht wesentlich, den konkreten, nachhaltigen Mehrwert für das Unternehmen in der Gruppe in den Vordergrund zu stellen – gerade vor dem Hintergrund von übergreifenden Konsolidierungstendenzen in der gesamten Bauindustrie oftmals ein viel spannenderes Argument für lokal verwurzelte Unternehmer als der Kaufpreis.